Ihr Fahrrad lag im Maisfeld,

Der reizende Unbekannte auch.

Verträumt schaute sie aus dem Zelt,

Er lag auf dem Bauch.

 

Ihre Familie vergaß sie mehr und mehr,

Für sie war ihr Herz völlig leer.

Ihre Sorgen zeigte nur noch der Einstich,

Unbekümmert und frei fühlte sie sich.

 

Genießerisch blies er den Rauch in den Wind,

Tanzte dann apathisch auf der Lichtung,

Wo die hohen Birken und Linden sind.

Danach stakste er schwerfällig in ihre Richtung

Und gab ihr einen Kuss...

 

Ein Pfleger streichelte über ihre Wange,

Nahm ihre Hand und hielt sie lange.

Er sprach kein Wort, schaute sie nur an,

Während sie wieder zu träumen begann.

 

Zum erstenmal erschienen in ihren Gedanken

Wieder ihre Eltern und sie fühlte ihr Herz.

Zum erstenmal besiegte sie die Einsamkeit,

Und sie fühlte nicht den bohrenden Schmerz.

 

 

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© Robin Lutz