Nachdem mich meine zahlreichen Reisen bereits sieben Mal in ein asiatisches Land geführt haben, liegen ein Besuch von Vietnam als jahrelangem Top-Reiseland und Kambodscha mit seinem weltbekannten Weltkulturerbe Angkor Wat quasi auf der Hand.

 

Und während es hier in Deutschland in den vergangenen Tagen oft geregnet hat, hoffe ich darauf, dass die Regenzeit während meines Aufenthaltes endgültig vorbei ist. 

 

Neugierig, wie es war? Dann lest hier, was ich erlebt habe:

1.-2. Tag: Anreise nach Hanoi

 

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber am Tag der Abreise in den langersehnten Urlaub schlafe ich immer unruhig und werde viel zu früh wach. Nur so ist es zu erklären, weshalb ich bereits um sechs Uhr morgens nicht mehr schlafen kann, obwohl der Flug erst am frühen Nachmittag geht. 

Andererseits müssen in meine Planungen ja immer auch mögliche Verspätungen in Stuttgarts Dauerbaustelle in Kauf genommen werden, daher bin ich lieber etwas früher unterwegs. Irgendwie scheinen die Sprayer mindestens genauso schnell zu sein wie die Bauarbeiter am Stuttgarter Hauptbahnhof, denn fast jede Wand zieren mindestens zwei bunte Graffiti oder sinnfreie Schriftzüge. Naja, wenigstens Züge… 

Am Frankfurter Flughafen geht es dann ganz schnell. Mit dem Skytrain ins Terminal 2, Koffer aufgeben und wenig später einchecken. Und während man wie jeder andere in der Halle wartet, beginnt das Rätseln, wen man wohl später in seiner Reisegruppe begrüßen darf. Nach einer Stunde Wartezeit im Flieger setzt sich dieser endlich in Bewegung und es kann losgehen. Die Verspätung wird aber reingeflogen und wir landen nach fast 11 Stunden Flug sicher im gerade erwachenden Hanoi. 

Es ist 6.00 Uhr früh und sowohl Temperatur als auch Luftfeuchtigkeit sind in einem für uns gewöhnungsbedürftigen Bereich. Schon nach wenigen Minuten geht die Jeans mit der Haut eine Symbiose ein und das Deodorant quittiert den Dienst. Dafür wartet ein frisch aussehender und gut gelaunter Reiseleiter auf uns und heißt uns herzlich willkommen. 

Beim Geldwechsel werden wir binnen Sekunden zu Millionären, wenn aus Euro vietnamesische Dong werden. Umgekehrt wird dies wohl auf ewig ein Traum bleiben. Nachdem alle 17 Schäfchen eingesammelt sind, geht es zu unserem Reisebus und gleich auf Stadtrundfahrt, denn Dusche und Bett müssen noch warten. Wir laufen durch die Altstadt von Hanoi, in der die Straßen nach verschiedenen Handwerken sortiert sind. So gibt es zum Beispiel einen Straßenzug für Stoffe, Medizin oder gar Militärbedarf. Wie die einzelnen Geschäfte bei so viel direkter Konkurrenz Umsatz machen können, ist mir nicht ganz klar. Aber ausreichend Angestellte wären schon mal da. 

Mitten im Hoan-Kiem-See liegt ein Tempel, den wir als nächstes besuchen. Wir sind froh, dass man sich von den zahlreichen Mopeds in den Straßen hier etwas erholen kann. Der für uns völlig chaotische Straßenverkehr ist für den übermüdeten Touristen nämlich eine besondere Herausforderung. Zur absoluten inneren Ruhe finden wir schließlich im Völkerkundemuseum. Dafür sind die Rekonstruktionen der Gebäude verschiedener Volksstämme im Außenbereich sehr interessant und eine willkommene Abwechslung. Letztlich geht es ins Hotel und die Rufe der Dusche und Matratze werden endlich erhört. Derart erfrischt und ausgeruht, entschließe ich mich am Abend noch zu einem Spaziergang zum nahen See inklusive Abendessen in einer kleineren Gruppe. Andere besuchen stattdessen ein Wasserpuppentheater. 

Ein langer, ereignisreicher Tag geht schließlich zu Ende und ich freue mich schon auf die Fahrt in die Halong-Bucht.

 

3. Tag: Mit dem Schiff in die Halong-Bucht

 

Es geht in die Halong-Bucht, neben Angkor Wat einer der Gründe, weshalb ich mich für diese besondere Rundreise interessiert habe. Dementsprechend groß ist die Vorfreude. 

 

Von Hanoi bis in die Halong-Bucht sind es knappe 200 Kilometer, die uns an verschiedenen Reisfeldern vorbeiführen. Außerdem hat unser Reiseleiter einen Stopp in einer Skulpturenfabrik vorgesehen, in der es aber von den verschiedensten Steinfiguren aller Größen auch bunte Klamotten, gestickte Gemälde und Schmuck gibt. Letztlich müssen einige von uns ernüchtert feststellen, dass sich die europäischen Konfektionen nicht mit den asiatischen vereinbaren lassen und man landet letztlich doch nur bei Getränken und Chips. Das ist zwar gut fürs Wohlbefinden, löst aber nicht das Grundproblem. 

Als wir die Halong-Bucht und damit den Hafen erreichen, haben leider auch ein paar Regenwolken beschlossen, sich über uns zu erleichtern. Aber als zukünftige, eintägige Schifffahrer kann uns das Wetter nichts anhaben. Wir haben die Dschunke, die mit zwei großen Drachenköpfen am Bug verziert ist, ganz für uns allein und sind gespannt, als wir mit dem Tenderboot hingebracht werden. Über die Halong-Bucht habe ich im Vorfeld vieles gelesen. Sie soll angeblich ziemlich vermüllt sein und an Massentourismus erinnern. Zum Glück haben die Vietnamesen zwischenzeitlich ein anderes Umweltbewusstsein entwickelt und sämtliches Plastik in der Bucht verboten. Dennoch sehen wir hier und da Plastikflaschen vorbeiziehen, die natürlich ebenso gut von sorglosen Touristen stammen können. Aber so schlimm wie es im Vorfeld berichtet wurde, ist es wirklich nicht. 

Ich habe noch nie auf einem Schiff übernachtet, entsprechend gespannt bin ich. Soviel sei verraten: schließt man die Augen, erinnert nichts an ein Schiff und es schwankt nur unmerklich. Unsere Fahrt mit der Dschunke führt uns zwischen den Kalksteinfelsen hindurch und immer weiter ins Zentrum der über 2000 Inseln. Ja, wir sind hier nicht allein. Aber für diese Jahreszeit befinden sich laut unserem Reiseleiter noch wenige Schiffe in der Bucht. 

Die "Zimmer" sind zweckmäßig eingerichtet, sogar die Toilettenbrillen sind beheizt und ein Licht weist den Weg für Groß und Klein. Es gibt eine Bar und ein Sonnendeck, das bei der Fahrt durch die einzelnen Inseln besonders gerne frequentiert wird. Nach dem Mittagessen geht es zur Besichtigung der Sung-Sot-Höhle, die eher zufällig entdeckt wurde. Es handelt sich um eine große Tropfsteinhöhle, die wir über mehrere Stufen erreichen. Wir befinden uns dabei in einem Tross aus Chinesen, Vietnamesen und Europäern und auch in der Höhle mit den teilweise engen Wegen, reißt dieser Strom aus Menschen nicht ab. Wer glaubt, im Inneren der Höhle eine kleine Abkühlung zu erfahren, wird enttäuscht, es ist genauso dämpfig und warm wie draußen. Dafür ist dieser Kreislauftest gratis. 

Nachdem wir quasi in unseren Textilien geschwommen sind, dürfen wir diese jetzt bei unserem nächsten Stopp ablegen und am Sandstrand der Titov-Insel baden. Mit Einbruch der Dunkelheit erreichen wir wieder unsere Dschunke, die mitten zwischen den Felsen geankert hat. Es gibt Seafood und eines sei jetzt schon gesagt, das vietnamesische Essen ist wirklich sehr lecker!

 

4. Tag: Von Halong in die alte Königsstadt Hue

Die Nacht auf der Dschunke war kurz, weil wir den Abend noch an Deck mit ein paar Cocktails ausklingen haben lassen. Ansonsten bieten die Zimmer an Bord wirklich alles, was man braucht und auch Dinge, die man bei über dreißig Grad bestimmt nicht braucht wie zum Beispiel eine beheizte und beleuchtete Toilettenbrille. Aber so ist das eben. 

Nach dem Frühstück an Bord geht es mit dem Tenderboot zur Luon-Höhle. Dort steigen wir um in noch kleinere Boote, denn die Höhle besteht genau genommen aus einem etwa anderthalb Meter über der Wasseroberfläche befindlichen Durchlass im Gestein. Auf der anderen Seite könnte man einen geheimen Strand wie im Film „The beach“ mit Leonardo DiCaprio vermuten, aber statt Strand und Hollywoodstar warten dort nur ein paar verfressene Affen, die hier von so ziemlich jedem Boot mit Weißbrot gefüttert werden. Ob das den Tieren gut tut, darf zumindest bezweifelt werden.

Wieder auf unserer Dschunke angekommen, heißt es auch schon Abschied nehmen von der Halong-Bucht, die unendlich erscheint und trotz der zahlreichen Schiffe idyllisch leise ist. An Land nehmen wir noch unser Mittagessen ein, das auch wieder in mehreren Gängen serviert wird und keine Wünsche offen lässt, bis es schließlich zum Flughafen geht.

Wir verlassen den Norden Vietnams und fliegen nach Hue in Zentralvietnam. Dort nimmt uns ein neuer Reiseleiter in Empfang und bringt uns zum „Park View Hotel“. Die obligatorischen Cocktails leiten den Abend ein.

 

5. Tag: Unternehmungen in Hue

 

Der heutige Tag beginnt mit einer Bootsfahrt auf dem Parfumfluss. Ja, es riecht tatsächlich immer mal wieder, aber eine Verbindung zu Douglas will mir partout nicht gelingen. Unser Boot ist wieder mit bunten Drachenköpfen verziert und während wir uns zur Thien-Mu-Pagode vorkämpfen, decken sich einige mit bunten Schals oder schönen Postkarten ein. 

Die Pagode ist weithin zu sehen und an diesem Tag nicht nur unser Ausflugsziel, sondern auch das vieler Asiaten, mit denen wir uns die Stufen nach oben kämpfen, um das beste, möglichst menschenleere Foto zu schießen. Aber hier und da posieren bereits die Influencer mit Standleitung zu Instagram und es gibt nichts Schlimmeres als ein unförmiger, bleicher Tourist in kurzen Hosen im Hintergrund. 

Mit dem Bus geht es schließlich weiter in die alte Kaiserstadt von Hue und wir geraten diesmal in ein Fotoshooting von zwei Heiratswilligen. Beide trotzen in voller Montur den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit, während wir uns liebend gerne im Halbschatten aufhalten. Unser Reiseleiter versorgt uns mit den notwendigsten Informationen und führt uns durch die schönen Gebäude und die toll gestalteten Parkanlagen, die voll sind mit Bonsais, Seen und Statuen in Drachen-, Löwen- und Schlangenform. Auf dem Weg nach Hoi An geht es vorbei an Reisfeldern über den Hai-van-Pass, den der Bus nur mühsam bewältigt. Von seinem höchsten Punkt haben wir einen tollen Blick auf das am Fuße liegende Da Nang. 

Leider erreichen wir unser Hotel in Hoi An bereits in der Dunkelheit, aber das hält uns nicht davon ab, noch in den Pool zu springen, denn uns ist jede Erfrischung recht. Unser Abendessen nehmen wir in einem Restaurant ganz in der Nähe des Hotels ein. Es liegt direkt am Fluss und der dazugehörige Park bietet bereits einen ersten Vorgeschmack auf die Innenstadt von Hoi An, die Stadt der Lampions. Schön, dass wir hier zwei Nächte verbringen werden.

 

6. Tag: Hoi An - in der Stadt der Lampions

Hoi An ist eine tolle Stadt. Bei unserem Stadtrundgang kommen wir an schönen Pagoden vorbei, ebenso wie an vielen kleinen Geschäften und Straßencafes direkt am Thu-Bon-Fluss. Auf der Japanischen Brücke hingegen herrscht ziemliches Gedränge und für die Vielzahl der Menschen scheint die kleine Brücke gar nicht gemacht. 

In allen Straßen und vor jedem Geschäft hängen die unterschiedlichsten Lampions und es lässt sich schon erahnen, wie schön Hoi An erst bei Nacht erstrahlen muss. Das wollen wir uns am Abend keinesfalls entgehen lassen! 

Als Nachmittagsprogramm hat uns unser Reiseleiter eine Fahrradtour durch Hoi An vorgeschlagen. Erst haben wir Zweifel, ob wir dem doch sehr chaotischen vietnamesischen Straßenverkehr überhaupt gewachsen sind, aber es machen von Jung bis Alt alle begeistert mit. 

Ein Motorrad mit Anhänger bringt alle benötigten Fahrräder bis ins Hotel und von dort geht es dann los, vorbei an Wasserbüffeln, Reisterrassen und Kleinbauern, die uns einen kleinen Einblick in ihren harten Lebensalltag gewähren. 

Das Mittagessen nehmen wir in einem Lokal ein, das vor uns bereits Schauspieler Gerard Butler besucht hat, leider haben wir uns verpasst. Dafür mussten wir die unzähligen Fleischspießchen und das Gemüse in süß-saurer Soße mit niemandem teilen. Nach der Rückkehr blieb noch genug Zeit, um sich wieder für ein paar Minuten frisch zu machen, denn die Halbwertszeit für das Frischegefühl ist leider so kurz, dann kommt man sich schon wieder vor wie aus dem Mekong gezogen. 

Mit dem Taxi lassen wir uns am Abend ins Stadtzentrum von Hoi An bringen, was prima funktioniert. Überall erstrahlen die bunten Lampions und viele können nicht widerstehen und nehmen sich ein kleines Andenken mit nach Hause.

 

7. Tag: Ausflug zur Golden Bridge in Da Nang

Für heute hat unser Reiseleiter auf unseren Wunsch hin noch etwas ganz Besonderes organisiert. Auf dem Weg zum Flughafen nach Da Nang unternehmen wir noch am Vormittag einen Ausflug zur Golden Bridge, einer im Gebirge befindlichen Attraktion, die erst 2018 eröffnet hat. Da wir zeitig dort sind, ist die Warteschlange überschaubar und per Seilbahn geht es ins Gebirge.

Auf der Brücke hingegen sind sie alle präsent: Instagram-Girlies, die mit Duckface an der Brüstung hängen, Busladungen an fotoschießwütigen Asiaten und wir, die irgendwie nichts anderes tun. Neben dem tollen Brücken-Motiv gibt es aber in den Bergen noch viel mehr zu entdecken, fast schon eine Art Disneyland mitten in Vietnam, denn hier wurden verschiedene europäische Metropole nachgebaut. Es gibt schön angelegte Parkanlagen und sogar einen Weinkeller. Am frühen Nachmittag geht es wieder ins Tal und zum Flughafen. Dort wartet eine Propellermaschine auf uns und bringt uns wohlbehalten nach Siem Reap in Kambodscha.

 

8. Tag: Unterwegs in Angkor

Landschaftlich unterscheidet sich Kambodscha kaum von Vietnam, allerdings haben wir mit der hohen Luftfeuchtigkeit in Kombination mit weit über 30 Grad zu kämpfen. Bereits beim Abtrocknen nach dem Duschen beginnt man gefühlt zu schwitzen, andere haben sich bei den ständigen Wechseln von klimatisierten zu nicht klimatisierten Räumen erkältet und husten und niesen im Chor. Ich bin froh, dass ich mich in den letzten Tagen bei der Badeverlängerung ein wenig entspannen kann. 

Bereits der Eingang nach Angkor ist vielversprechend, denn zahlreiche Götter- und Dämonenstatuen stehen Spalier und weisen den Weg über eine schmale Brücke zu den Tempelanlagen. Wir besichtigen verschiedene gut erhaltene Tempel mitten im Urwald, hier und da werden wir von faul im Schatten liegenden Affen beobachtet. Wer allerdings den Fehler macht und sichtbar etwas Essbares in den Händen hält, zieht die Aufmerksamkeit sofort auf sich und wird von den intelligenten Tieren durch Ziehen am Rock höflich gebeten, sein Essen zu teilen. Dieser Bitte kommt man natürlich gerne nach. 

Es ist schon erstaunlich, was hier von Menschenhand und mit primitivsten Mitteln geschaffen wurde. Riesige Gesichter thronen in den meisten Türmen und sind noch gut erhalten. Andernorts sind noch die feingliedrigsten Mosaike erhalten und erzählen eine lange Geschichte. Mich hat besonders der Ta-Prohm-Tempel beeindruckt, denn hier kämpft sich der Urwald Stück für Stück wieder zurück und das Gestein wird von riesigen Wurzeln überwuchert. 

Leider habe ich Angelina Jolie als „Tomb Raider“ nirgends angetroffen, obwohl sie so gut ins Bild gepasst hätte. Bei unserem nächsten Stopp, dem Banteay Srei Tempel, erleben wir dann unser erstes kurzes, aber intensives Gewitter. Es dauert nicht lange und die Pfützen färben sich mit dem roten Sandgestein, das hier überall vorzufinden ist. Wer aber denkt, dass es danach etwas abkühlt, hat sich getäuscht. 

Den Abend lassen wir auf der Pub Street von Siem Reap ausklingen, wo uns mehrere Tuk-Tuks hinbringen. Dieser Transfer ist völlig problemlos und kann ohne Bedenken gemacht werden, wir haben uns jedenfalls zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt. Und zu unserem Verwundern sprechen und verstehen die Kambodschaner besser Englisch als wir das in Vietnam erlebt haben. Dort kann es schon sein, dass einen das Personal im Restaurant nicht versteht.

 

9. Tag: Auf Entdeckungstour in Angkor Wat

Gleich nach dem Frühstück geht es nach Angkor Wat, eines der Sehenswürdigkeiten von Kambodscha und zurecht Unesco-Weltkulturerbe. Die Anlage erscheint endlos und wird von einem breiten Wassergraben umgeben, in dem Seerosen wachsen und dicke Kois schwimmen.

Es ist wieder sehr heiß und drückend, aber unser Busfahrer stattet uns regelmäßig mit Wasser und Frischetüchern aus, so dass der speckige Glanz in unseren Gesichtern wenigstens für einen kurzen Moment verschwindet.

Da es sich um eine heilige Stätte handelt, müssen Schultern und Knie bedeckt sein. Angkor Wat besteht aus mehreren Ebenen, die uns unser Reiseleiter ausführlich erklärt. Die unterste Terrasse ist hierbei mit aufwendigen Reliefarbeiten verziert, die das Leben der Khmer und Hindus darstellen.

Jede weitere Terrasse führt tiefer ins Innere und in die Höhe. Steile, schmale Holztreppen führen ganz nach oben, wer sie bewältigt, wird mit einem tollen Rundumblick belohnt, sollte aber unbedingt schwindelfrei sein, denn die Hitze kann dem Kreislauf ganz schön mitspielen.

Immer wieder passieren wir auch hohe Steinfiguren, die die Einheimischen anbeten und zwei mit orangenen Umhängen bekleidete Mönche segnen einen auf Wunsch. Um viele tolle Fotomotive reicher, geht es am Nachmittag zurück ins Hotel.

Unser Abendessen nehmen wir im „Crystal Angkor“ ein, während wir ein Menü gezaubert bekommen, werden uns typische traditionelle Tänze vorgeführt. Wir sind froh, dass wir nicht das Tanzbein schwingen müssen.

 

10. Tag: Auf nach Phnom Penh

Als wir am Morgen das Hotel verlassen, regnet es noch einmal kurz, aber heftig. Es geht in die Hauptstadt nach Phnom Penh und wir werden von unserem Reiseleiter dorthin begleitet. Er gibt uns während der langen Fahrt vorbei an Reisplantagen, Flüssen und Städten wieder einige Informationen zum Schulsystem, Krankenversicherung und Leben in Kambodscha und trifft wieder eine gute Wahl bei unserem Essensstop.

Als wir in unserem Hotel in Phnom Penh ankommen, bricht auch schon wieder die Nacht herein, gefühlt auch in meinem Zimmer, denn aufgrund der dunklen Wandverkleidungen und dem leicht muffigen Geruch scheinen auch im Raum schon lange alle Lichter ausgegangen zu sein. In einer Ecke meines Zimmers befindet sich ein Tümpel mit falschen Seerosen, das Wasser wirkt abgestanden und erinnert nicht im Entferntesten an die Wasserspiele, die wir in deutschen Baumärkten angeboten bekommen und die die Luft befeuchten sollen. Ich bin frustriert, aber zum Glück ist es ja nur eine Nacht.

Auf der Dachterrasse finden sich all diejenigen ein, denen die Dämmerung in ihren Zimmern auch aufs Gemüt geschlagen hat und halten sich an einem Cocktail fest. Manchmal soll in solchen Fällen Alkohol gelassener und lockerer machen. Wie viel Alkohol allerdings meine Mitreisende benötigt, um die entdeckte Maus in ihrem Zimmer vergessen zu machen, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Da lobe ich mir meinen toten Seerosentümpel.

 

11. Tag: Über den Mekong nach Chau Doc 

Wer die Straßen von Hanoi überlebt hat, dem kann auch die Hauptstadt von Kambodscha Phnom Penh nichts anhaben, auch wenn wir deutlich in der Unterzahl sind. Das Stadtbild prägen vor allem Hunderte von Mopeds, die teilweise abenteuerlich beladen und mit oft bis zu vier Personen besetzt unsere Wege kreuzen. Das Geheimnis für ein unfallfreies Überqueren der Straße lautet: selbstsicheres Auftreten, nicht zurückzucken, keine abrupten Bewegungen und mit gleichmäßiger Geschwindigkeit loslaufen. Und denke nicht, dass an einem Zebrastreifen oder einer roten Ampel irgendjemand auf dich wartet. Mach es wie Moses und teile das Meer aus heranknatternden Maschinen.

Und lass dich nicht verunsichern, dass die Personen auf dem Moped ja viel besser bei einem Unfall geschützt wären, denn da haben nur die Erwachsenen einen neckischen Helm locker umgebunden, während das eine liebe Kleine mit seinen vier Jahren stramm vor dem Lenker steht und ein weiteres wie ein Klammeräffchen ganz hinten an einem zweiten Erwachsenen klebt - ohne Schutzhelm versteht sich, dafür mit buntem Mützlein.

Zu Fuß erreichen wir schließlich unser erstes Tagesziel, den Königspalast. Die Sonne scheint unbarmherzig und wir suchen in den freien Grünflächen vergeblich nach Schattenplätzen. Eine wehende blaue Fahne verrät, dass der König zugegen sein muss, aber auf eine Gruppe deutscher Touristen hat auch er keine Lust.

Bei unserem nächsten Stopp in der Markthalle werden wir wieder munter, aber vielleicht ist das auch dem dortigen Fisch- und Fleischmarkt geschuldet, der auch noch lange im Bus in unseren Nasen kitzelt. Nach einem weiteren Besuch im Nationalmuseum werden wir zur Anlagestelle des Schnellbootes gebracht, das uns zurück nach Vietnam bringen soll. Wir verabschieden unseren kambodschanischen Reiseleiter und fahren über den Mekong nach Chau Doc. Wir haben uns alle unter einem "Schnellboot“ etwas anderes vorgestellt, letztlich dauert es eine gefühlte Ewigkeit bis zur Passkontrollstelle und dem Erreichen unseres Zieles. Dafür sind schöne Aufnahmen vom Sonnenuntergang über dem Mekong entstanden.

 

12. Tag: Es geht nach Can Tho

Am Vormittag besuchen wir die Lady-Chua-Xu-Pagode sowie das Hausboot einer einheimischen Familie, die hier ihr Leben direkt am Fluss verbringen. Sie leben vom Fischfang und dem Verkauf verschiedener Handarbeiten an Touristen. Mit dem Boot geht es schließlich weiter zum muslimischen Cham-Dorf. Auf abenteuerlichen Holzstegen geht es zu den Häusern der dort lebenden Menschen, die regelmäßig von schweren Überschwemmungen gebeutelt werden und deshalb ihre Häuser auf Stelzen gebaut haben. Freilich hilft das nicht immer und so muss oft spontan die Heimat verlassen und an einem sichereren Ort neu angefangen werden.

Unser Mittagessen nehmen wir auf einer Krokodilfarm ein, wo - wer hätte es gedacht - natürlich auch Krokodil auf der Speisekarte steht. Zum Ambiente gehören wohl auch die Schlangen, in mit Alkohol gefüllten Flaschen und die riesigen Skorpione, die uns ebenfalls mit dem ewigen Blick entgegenstarren.

Vermutlich hat unser Reiseleiter ernsthaft geglaubt, jemand von uns würde in diesem Rahmen Krokodil und Schlange essen, aber da hat er die Rechnung vielleicht mit dem Wirt, aber dafür ohne den Gast gemacht. Auf der Krokodilfarm können wir dann die auf den Kochtopf wartenden Tiere bestaunen. Es gibt sie in allen Größen, von den kleinen quietschenden Babys bis zum ausgewachsenen urzeitlichen Riesen.

Es geht weiter nach Can Tho in unser Hotel, das direkt am Fluss liegt. Direkt vor dem Hotel findet ein Markt statt, auf dem wieder alles angeboten wird, was man sich vorstellen kann, vom Obst und Gemüse bis hin zum Fisch und Fleisch, wahlweise tot oder lebendig.

 

13. Tag: Von Cai Rang nach Ho-Chi-Minh-Stadt

Auch heute beginnt der Tag mal wieder mit einer Bootsfahrt. So langsam macht das Schiff unserem Reisebus ernsthafte Konkurrenz. Es geht zu den schwimmenden Märkten von Cai Rang und das entsprechend früh, denn die Händler nutzen die Gunst der frühen Stunden.

Es ist erstaunlich, was alles angeboten wird und wie die oft auch kleinen Boote beladen sind. An einer Fahne mit dem Obst oder Gemüse ist jeweils für den Kunden zu erkennen, was auf dem Schiff angeboten wird. Es gibt sogar mobile Klamottenläden, allerdings ohne Umkleide.

Unser Reiseleiter besorgt verschiedene Früchte und lässt uns alle kosten. Und so sind wir gut versorgt mit Kokosnuss, Ananas, Banane und Co. Bei unserem Mittagsstop gibt es Fisch, Krabben und Meeresfrüchte - offenbar hat er vom Vortag gelernt.

Als wir in Ho-Chi-Minh-Stadt ankommen, ist es schon dunkel und wir teilen uns die Straßen mit den obligatorischen Mopeds und Tuk-Tuks. Das hält uns aber nicht davon ab, noch einen Abendspaziergang in die City zu unternehmen. In der Stadt ist richtig was los, vor allem auf dem Weg zur Bier-Straße werden einem an jeder Ecke Massagen angeboten, wobei allerdings bezweifelt werden darf, dass es sich hierbei ausschließlich um Fuß und Rücken handelt. Wir finden eine tolle Rooftop-Bar über den Dächern der Stadt, genießen leckeres Essen und tolle Cocktails und lassen so den Abend gemeinsam ausklingen.

 

14. Tag: Besuch der Tunnelsysteme von Cu Chi

Unser Reiseleiter hat uns empfohlen, das Tagesprogramm der beiden nächsten Tage zu tauschen, so dass wir heute die Tunnel in Cu Chi besuchen. Es wird ein beeindruckender, aber auch beklemmender Tag, wenn man sich mal vergegenwärtigt, wie hier die Vietcong ihr Leben und Überleben vor den Amerikanern meisterten.

Auf unserem Weg durch den Wald muss man schon genau hinsehen, um die gut verborgenen Luftlöcher und mit Laub bedeckten Einstiege zu entdecken. Wir haben sogar die Gelegenheit, 50 Meter durch einen dieser sehr engen Tunnel zu kriechen, dies geht nur in der Hocke und mit kleinen Schritten und ich bin froh, als ich wieder das Licht am Ende erblicke.

Plötzlich hören wir Schüsse im Wald, welche beängstigend nah und unglaublich laut sind. Kein Wunder, denn mitten im Wald gibt es einen Schießstand, an dem man doch tatsächlich mit echten Kriegswaffen und scharfer Munition schießen kann. Ich finde das befremdlich an einem Ort, an dem so viele Menschen ihr Leben verloren haben, aber die einheimischen Guides vor Ort scheinen das viel lockerer zu nehmen, schließlich ist es eine lukrative Einnahmequelle. Und so sitzen auf der einen Seite die Menschen beim Essen, während nebenan ohrenbetäubende Schüsse fallen.

Den Abend verbringen wir wieder in unserer liebgewonnenen Rooftopbar bei leckerem Essen und guten Cocktails. Die Aussicht auf das nächtliche Ho-Chi-Minh-Stadt ist dabei besonders schön.

 

15. Tag: Good bye Ho-Chi-Minh, welcome Phan Thiet

Unser letzter Tag in Ho-Chi-Minh endet mit einer Stadtrundfahrt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Die Stadt besticht durch ihren Mix aus modernen Wolkenkratzern, die in der Nacht schön beleuchtet sind, sowie Stadtteilen, in denen noch das traditionelle Leben herrscht. Wir besuchen noble Einkaufsstraßen, aber auch beispielsweise den Markt mitten in der Stadt. 

Neben dem Wiedervereinigungspalast und dem Kriegsrestemuseum geht es noch in eine Pagode, die quasi im Hinterhof normaler Häuser liegt und im Anschluss ins chinesische Viertel. 

Bei einem letzten gemeinsamen Lemongras-Tea wird der Teil der Gruppe verabschiedet, der heute nach Deutschland zurückreisen wird. Für die anderen geht es noch in die Badeverlängerung an den Strand von Phan Thiet an der Südküste Vietnams. 

Die Rundreise durch Vietnam und Kambodscha war schön und abwechslungsreich, aber auch anstrengend. Ein bisschen Erholung am Strand kommt da gerade recht!

 

16.-19. Tag: Badeverlängerung in Phan Thiet

Wir verbringen erholsame Tage am Strand von Phan Thiet und lassen so eine schöne, abwechslungsreiche Reise durch Vietnam und Kambodscha ausklingen.

 

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