Begleitet mich in das Land des Lächelns, das mit der Lebens-freude seiner Einwohner, naturbelassenen Landschaften und einzigartigen Tempelanlagen begeistert.

Entdeckt mit mir auf einer unvergesslichen Reise die kulturellen Höhepunkte in Ayutthaya und den historischen Park von Sukhothai. Beim Besuch von Bergstämmen im Norden lerne ich die Traditionen der einheimischen Völker näher kennen, bevor es weiter in die pulsierende Metropole Bangkok geht. 

Im Anschluss verbringe ich noch entspannte Tage in Pattaya.

Neugierig? Dann folgt hier meinem Reisebericht:

1.-2. Tag: Anreise nach Bangkok

Einer entspannten Anreise nach Frankfurt steht nichts im Wege, denn der Flug geht erst gegen Spätnachmittag mit Katar Airways über Doha nach Bangkok. Sowohl am Flughafen Frankfurt als auch in Doha hat man das Gefühl, einmal über jede denkbare Start- und Landebahn gefahren zu sein, ehe der Flieger letztlich abhebt. Kurz nach Mitternacht geht es schließlich auf in Richtung Bangkok. Während es Zuhause unbeständig ist und der nächste Wintereinbruch droht, kommt es bereits im Flughafengebäude in Bangkok zum ersten Schweißausbruch. Und so muss sich unser Körper innerhalb von elf Stunden von Minusgraden auf 38 °C Außentemperatur und entsprechende Luftfeuchtigkeit einstellen. 

Unsere Reiseleiterin nennt sich Tina, da ihr thailändischer Name für uns zu kompliziert sei und sie stimmt die Gruppe, bestehend aus 36 ziemlich geräderten Touristen, auf eine Bildungsreise ein. Im Detail bedeutet das früher aufzustehen als im Alltag (5.30 Uhr ist Wecken), mitunter lange Transfers und viele Informationen über Land, Leute und Kultur. Aber wer etwas von der Welt sehen will, der muss das heimische Sofa verlassen, notfalls auch zur unchristlichsten Zeit. 

Wir werden in unser Hotel in Ayutthaya gebracht, was circa 90 km vom Flughafen Bangkok entfernt liegt. Das "Krungsri River Hotel" liegt direkt am Fluss, die Zimmer sind sauber und geräumig. Und nach einer erfrischenden Dusche und sonstigen Restaurationsarbeiten im Gesicht fühlt man sich schon fast wieder wie neu geboren. 

Wir finden in der gleichen Straße nicht nur verschiedene Massagesalons, sondern auch sehr leckere kleine Restaurants, wo wir uns unsere erste thailändische Mahlzeit gönnen. Sehr lecker und zu unserem Erstaunen gar nicht so scharf gewürzt wie vermutet. Mit einem Cocktail lassen wir auf der Hotelterrasse direkt am Ufer den ersten Abend ausklingen und fallen erschöpft in unsere Betten.

 

3. Tag: Von Ayutthaya nach Sukhothai

Um 5.30 Uhr beendet der Wecker die Nacht, denn nur der frühe Vogel fängt den Wurm. Auf uns wartet ein reichhaltiges Frühstück, das keine Wünsche offen lässt. Um sieben Uhr geht es nach Ayutthaya in den historischen Park, die Stadt liegt auf einer Insel, umgeben von insgesamt drei Flüssen. 

Tina führt uns durch die weitläufige Anlage aus Tempeln und Palästen, besonders interessant sind die in leuchtendem Gelb gekleideten Mönche, die gerade vom Gebet kommen. Die stabiler gebauten Männer bezeichnet Tina liebevoll als "saftige Mönche" - eine ganz neue Bezeichnung für dickleibig. Sie leben ausschließlich von Spendengeldern, in einem anderen separaten Bereich sind die Nonnen untergebracht. 

Besonders imposant sind die großen Buddha-Statuen, die entweder sitzend, stehend oder liegend zwischen den einzelnen Tempelruinen zu finden sind. Viele dieser Figuren sind "kopflos", ein beliebtes Fotomotiv ist ein steinerner Buddha-Kopf, der quasi von den Wurzeln eines Baumes umrahmt und in die Höhe gehoben wurde. Fotos neben Buddha stehend sollten jedoch aus Respektgründen nicht gemacht werden, um ihm nicht den Rücken zuzuwenden. 

Unser weiterer Weg führt uns in die erste Hauptstadt von Thailand, Sukhothai. Das "Sukhothai Heritage Resort" liegt umgeben von zahlreichen Wasserbecken, in denen Kois schwimmen und Seerosen blühen. Zwei große Pools entfalten sofort ihre Anziehungskraft, denn 38 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit verlangen nach einer Erfrischung. 

Wir kommen gerade recht zur Happy Hour - für jeden bestellten Cocktail gibt es denselben gratis dazu - mit Reis und Glasnudeln vom Mittagessen im Bauch dauert es nicht lange, bis der Alkohol seine Wirkung entfaltet. Ich wollte mich letztlich nur kurz auf mein Zimmer zurückziehen und abkühlen. Dabei muss ich in ein tiefes Koma gefallen sein, denn zur Bar habe ich es nicht mehr geschafft. Herzlich willkommen im Land der Träume.

 

4. Tag: Von Sukhothai nach Chiang Rai

Nach dem Frühstück, einer Mischung aus Würstchen, Toast mit Marmelade und verschiedenen Früchten, geht es pünktlich um sieben Uhr los. Heute besuchen wir den Geschichtspark von Sukhothai. Tina vermittelt uns alles Wissenswerte zu den geschichtlichen Hintergründen, danach erkunden wir in kleineren Gruppen die verschiedenen Tempelruinen. 

Die Anlage ist weitläufig, gut gepflegt und wird von verschiedenen Wassergräben durchzogen. Es ist zwar immer etwas bedeckt, aber trotzdem sehr heiß, zum Glück können wir während der Busfahrt Wasser, Cola und Bier bei Bus-Boy Cem kaufen, der uns zwischendurch auch mit lokalen Süßigkeiten versorgt. Dabei dürfen alkoholische Getränke in Thailand offiziell nicht vor 22.00 Uhr verkauft oder gar offen verzehrt werden, auch nicht von Beifahrern oder in Reisebussen. Die Flaschen werden daher diskret in Zeitungspapier eingehüllt und ebenso diskret entsorgt. 

Bei unserem nächsten Stopp am Wat-Sri-Chum-Tempel fühlen wir uns angesichts eines elf Meter hohen Buddhas plötzlich sehr klein, er sitzt im Schneidersitz vor uns und allein seine Finger erscheinen riesig. Wieder fällt auf, wie sehr die Tempelanlagen gepflegt werden. Aber auch während der Fahrt zeigt sich, dass die Thais es verstanden haben, ihre Plastik- oder Glasflaschen nicht einfach wegzuwerfen, sondern sie werden gesammelt und wiederverwendet. Wir machen einen Zwischenstopp bei überdimensionalen, goldenen Buddha-Statuen die in regelmäßigen Abständen gesäubert werden. 

Anschließend geht es nach Chiang Rai, wo wir Kaffeepause am Staudamm machen, der aber eher unspektakulär wirkt. Inzwischen hat es leider auch angefangen zu regnen. Den meisten von uns kommt daher eine zweistündige traditionelle Thai-Massage am Abend wie gelegen, die wir kurz nach dem Einchecken im Hotel "Khamthana" gebucht haben. 

Manche lassen sich unter Verwendung von Öl massieren, andere verzichten darauf, aber eines haben alle gemeinsam: wir sind erstaunt, wie die Masseurinnen unsere Verspannungen lösen. Hierbei werden nicht nur die Hände, sondern auch die Ellbogen, Knie, Füße und sogar das eigene Körpergewicht der Masseurin verwendet. Und so werden Beine in Richtungen gestreckt, die vorher anatomisch undenkbar schienen, hier und da knackt es laut vernehmlich und man fühlt sich irgendwie runderneuert. Ich bin gespannt, wie lange dieser Zustand anhalten wird und falle mit samtig-weicher und wohlduftender Haut ins Bett. Ein langer Tag geht zu Ende.

 

5. Tag: Von Chiang Rai zum Goldenen Dreieck

Tag eins nach der Massage, alles fühlt sich viel frischer an - Schultern wurden entspannt und der Kopf lässt sich ein Stückchen weiter drehen als sonst. Da kommt die Fahrt in offenen Pick-ups zu den Bergstämmen im Norden Thailands doch wie gerufen! 

Auf der Fahrt in die Berge machen wir verschiedene Stopps, beispielsweise an einer Ananasplantage oder an einem Aussichtspunkt, der einen schönen Rundumblick bietet. Hier ist die Landschaft unglaublich grün, überall wird terrassenähnlich angebaut, früher wurde Opium angepflanzt, was heutzutage verständlicherweise verboten ist. 

Es dauert nicht lange, bis unsere Ankunft bemerkt wird und schon Momente später sind wir umringt von vielen Kindern, die uns irgendetwas entgegenstrecken und verkaufen möchten. Dann raffen sich auch die älteren Stammesmitglieder auf und verlassen ihre Schattenplätze. Und zuletzt beschnuppern uns auch noch ein paar neugierige Hunde, Katzen und Federvieh. Der ganze Pulk arbeitet sich schließlich vorbei an den Hütten des Bergstammes auf einer erstaunlich guten Straße mit einer Steigung, die man nur in massiertem Zustand meistern kann. Wir besuchen schließlich eines dieser Häuser, wo uns die Oma der Familie empfängt und für diverse Fotos herhalten muss. Letztlich bleibt offen, wer sich dabei wohler fühlt. 

Wir verlassen diese andere Welt und werden auf eine Teeplantage gebracht. Dort sieht man - wie so ziemlich überall - die Frauen hart arbeiten. Sie bringen in der Gluthitze ihre gepflückten Teeblätter in riesigen Körben auf dem Rücken zu einer weiteren Kollegin, die auf dem Boden vor einer Waage hockt und sie direkt für ihre Arbeit entlohnt. Wir sind erstaunt, welches Gewicht diese Arbeiterinnen bei jedem Gang zur Waage schultern müssen - es kommen locker bis zu zehn Kilo an Teeblättern zusammen und wer Geld verdienen will, der pflückt schnell und macht nur wenig Pause. Wie Tina berichtet, liegt der Mindestlohn in Thailand bei 200 Baht, also 5,25 Euro. Zeit, dankbar für sein eigenes Leben zu sein. 

In diese Gedanken versunken, werden wir als nächstes in die Stadt Mae Sai gebracht, die nicht nur die nördlichste Stadt von Thailand ist, sondern damit auch direkt an der Grenze zu Myanmar liegt. An der Grenzbrücke herrscht reges Treiben und wir können zumindest fotografisch den Grenzübertritt wagen. Im Anschluss gibt es wieder in einem mitten im Grün gelegenen Restaurant ein leckeres Mittagessen - zwar wieder in Büfettform, aber immer sehr abwechslungsreich und typisch thailändisch. Wohl genährt und Buddhas Statur sehr nah, besuchen wir das Opiummuseum, das laut hörbar besonders bei einem Reisebus Chinesen wahre Begeisterungsstürme auslöst. Ihre enthusiastischen Gefühlsbekundungen erinnern an die Synchronisation bestimmter Filme, den Europäer lässt Opium doch eher kalt. 

Mit dem Boot geht es schließlich ins Goldene Dreieck, also auf den Grenzfluss von Thailand, Myanmar und Laos. In Laos besuchen wir schließlich einen Markt, der doch abenteuerliche Dinge bietet. Die Asiaten glauben, dass Schnaps, in dem eine Kobra eingelegt wurde, irgendwelche Kräfte weckt - das mag vielleicht sein, der Kobra hat dieser Glaube jedenfalls nichts gebracht, außer den Tod. Und so gucken uns aus jeder Flasche tote Kobras oder Riesenskorpione an. Der Schnaps hat bei mir übrigens keine besonderen Geister geweckt und auch der Rest der Gruppe musste seinen Weg ohne ein Wunder fortführen. 

Mein Weg hat mich mit ein paar anderen am Abend auf einen sogenannten Nachtmarkt geführt. Und da habe ich doch tatsächlich Insekten gegessen - Mehlwürmer, Schaben, Heuschrecken und sogar lebende Garnelen mussten dran glauben und wurden von uns verspeist als seien es Schnitzel, Pommes und Kartoffelsalat. Wehe, wir Europäer werden losgelassen. Aber: lecker und schmackhaft war es! Wer es nicht glaubt, der sollte es einfach selbst einmal ausprobieren… 

Durch strömenden Regen bringen uns Tuk-Tuks spät am Abend zum Hotel zurück und wir sind froh, dass wir das Privatrennen der beiden Rennfahrer auch lebend überstanden haben. Von unserer Massage ist nur noch in Ansätzen etwas zu spüren, Cocktails helfen uns in den Schlaf. Gute Nacht!

 

6. Tag: Von Chiang Rai nach Doi Saket

Wir haben inzwischen schon einige Tempelanlagen gesehen, der heutige erinnert mich auf Anhieb an eine dieser Schneekugeln, die man schüttelt und in deren Innenleben in der Regel eine Märchenlandschaft eingeschneit wird. Wir befinden uns am "Weißen Tempel" Wat Rong Khun, der verziert ist wie eine große Sahnetorte mit vielen glänzenden Elementen. Hier herrscht Prunk sogar bei dem Toilettenhäuschen, das komplett vergoldet ist. Nur das Toilettenpapier sollte auch hier mitgebracht werden, will man beim Geschäftsabschluss kein böses Erwachen erleben.

Wem die Temperaturen um die 38 °C immer noch zu niedrig sind, der kann bei unserem nächsten Zwischenstopp bei den heißen Quellen seine Füße sieden lassen. Ich bin schon froh, wenn ich bei den Temperaturen geradeaus gehen kann und freue mich über jeden Schattenplatz. Man sollte in jedem Fall viel trinken und das Wetter gerade im April und Mai nicht unterschätzen. 

Im Bus dämmern wir alle immer wieder weg, selbst wenn wir das eigentlich gar nicht möchten. Erstaunlich, wie Busfahrer Thor, Reiseleiterin Tina und Bus-Boy Cem immer so fit sein können, denn ihre Arbeitstage waren immer sehr lang und noch lange nicht beendet, wenn wir in den Hotels angekommen waren. 

Heute checken wir im "Monn Phu Phrai Resort" in Doi Saket ein. Es liegt mitten im Grünen, besteht aus 28 Bungalows mit einem schönen Pool- und Barbereich. Während einige den optionalen Ausflug zu verschiedenen Handwerksbetrieben unternehmen, entspanne ich lieber am Pool mit einem Cocktail in der Hand. 

Am Abend gibt es ein leckeres Barbeque-Essen mit vielen Zutaten. Das Essen ist während der ganzen bisherigen Reise sehr lecker, abwechslungsreich und wer im Urlaub abnehmen will, sollte vielleicht besser mit Stäbchen essen – das kann ich zum Beispiel gar nicht.

 

7. Tag: Von Doi Saket nach Chiang Mai

Auf den heutigen Tag freue ich mich besonders, denn wir besuchen eines der vielen Elefantencamps auf dem Weg nach Chiang Mai. In Deutschland werden solche Camps immer wieder kontrovers diskutiert, während die einen sagen, die einstigen Arbeitselefanten hätten in den Camps noch ihre Aufgaben und ihr Überleben würde so gesichert, bezeichnen andere die Elefantenshows schlicht als Tierquälerei. 

Mit gemischten Gefühlen sehe ich mir schließlich das Camp an, das direkt an einem Fluss liegt, auf dem wir nachher auch noch mit einem Floß fahren werden. Komischerweise verliere ich meine Angst vor diesen großen, grauen Riesen sehr schnell. Sie warten im Schatten mit einer entsprechenden Sitzvorrichtung auf dem Rücken und machen alle einen guten Eindruck. Während man in Zoos und Tierparks häufig völlig gelangweilte Tiere vorfindet, die monotone Bewegungen mit dem Kopf machen oder immer wieder ihre gleichen Wege ablaufen, finde ich neugierige Dickhäuter vor, die mir sofort ihren Rüssel entgegenstrecken. Gegen später dürfen wir unsere Elefanten auch noch mit Bananen und Zuckerrohr füttern. 

Wir begeben uns auf den Rücken der Elefanten und werden in sanftem Wiegeschritt zum Flussufer getragen. Ich bin erleichtert, als ich sehe, dass der gefürchtete Elefantenhaken überhaupt nicht zum Einsatz kommt, sondern unser Elefantenführer steuert nur mit seinen Beinen und seiner Stimme. Es geht einmal quer durch den Fluss und wir sind alle froh, dass die Dickhäuter keine spontane Dusche für uns eingeplant haben. Wir laufen auf einem Pfad durch den Wald, vorbei an Fressständen mit Zuckerrohr und Bananen. Die Elefanten sind dabei so vorsichtig und leise, dass man ab und zu nur ihr Quietschen vernimmt. Es werden während des Ausrittes viele Fotos und Videos gemacht. 

Im Anschluss dürfen wir noch die Elefanten beim Baden im Fluss beobachten, diesmal ohne die Sitzvorrichtungen auf dem Rücken, so dass sie auch komplett im Flusswasser eintauchen können. Mit dem Ochsenkarren geht es schließlich auch noch einmal auf Ausfahrt, bis wir wieder zurück im Camp ankommen. 

Dann kommt es leider zu dem Teil, den man wohl zu Recht anzweifeln darf. Ich denke nicht, dass Elefanten Fußball spielen, Bilder malen oder auf ihren Vorder- bzw. Hinterbeinen balancieren sollten. Ich muss da immer unweigerlich an meine vielen Afrika-Reisen denken, bei denen ich diese intelligenten Riesen in der freien Wildbahn und ohne menschlichen Einfluss erleben durfte. Aber selbstverständlich könnte man unter diesem Gesichtspunkt auch bereits das Herumtragen von Touristen in Frage stellen. Es ist ein schwieriges Thema und letztlich „unterstützen“ wir mit unseren Eintrittsgeldern eben nicht nur die eine, sondern eben auch alle anderen Sachen. 

Mit dem Floß fahren wir schließlich zwischen den badenden Elefanten hindurch und das ist wirklich ein besonderes Gefühl und erstaunlicherweise überhaupt nicht mit Angst belegt, auch wenn man den Tieren wirklich sehr nahe kommt. Das Mittagessen nehmen wir auf einer Orchideenfarm ein, wo wir die Gelegenheit haben, auch die eine oder andere Pflanze zu kaufen, ohne dass wir bei unserer Abreise am Zoll mit Problemen zu rechnen haben. Die Setzlinge sind dazu in kleinen Flaschen verpackt und wir erhalten ein entsprechendes Zertifikat, das den Kauf offiziell bestätigt. 

Tina schlägt uns vor, den nächsten Programmpunkt auf morgen zu verlegen: der 1.050 Meter hohe Bergtempel wird morgen besucht, stattdessen besuchen wir den Wat-Phra-That-Hariphunchai-Tempel mit dem 50 Meter hohen, vergoldeten Chedi sowie den Wat-Phra-Sri-Manhathat-Tempel mit dem Buddha Jinarj. 

Am Abend besuchen wir den Nachtmarkt von Chiang Mai, wo wir unter anderem eine tolle Fußmassage genießen, bei der uns kleine hungrige Fische an den Füßen herumknabbern. Ich weiß natürlich nicht, ob die Fische dabei genauso viel Spaß hatten wie wir, aber uns hat es sehr gefallen.

 

8. Tag: Von Chiang Mai nach Phitsanulok

Heute geht es hoch hinaus – der Bergtempel liegt 1050 Meter hoch über der Stadt von Chiang Mai. Zweihundert Stufen führen hinauf oder etwas bequemer: ein Lift, der allerdings im Schneckentempo verkehrt. Leider war es ziemlich diesig und die Sicht auf die Stadt und die Umgebung getrübt, der Tempel allerdings umso schöner. Er besteht unter anderem aus vielen verschiedenen Glocken, die einige von uns im Vorbeigehen läuten lassen und es gibt wieder einen großen goldenen Chedi.

 

Das Mittagessen verbringen wir wie immer in einem schön im Grünen gelegenen Lokal. Das Essen ist wieder sehr lecker, abwechslungsreich und gut gewürzt. Es gibt meistens verschiedenes Fleisch, in Gemüse eingelegt, als Beilagen Reis und Nudeln sowie als Nachtisch verschiedenes Obst wie zum Beispiel Ananas, Melone, Honigmelone oder Stinkfrucht, die entgegen ihrem Namen übrigens sehr gut schmeckt.

Am Nachmittag besuchen wir noch den Wat-Phra-Sri-Mahathat Tempel mit der großen Buddha-Statue Jinarj. So langsam fällt es uns schwer, die einzelnen Tempel auseinanderzuhalten, sieht man einmal vom „Weißen Tempel“ ab. 

 

9. Tag: Von Phitsanulok nach River Kwai

 

Am Vormittag besuchen wir die Brücke am Kwai. Bevor der Zug die Strecke am Felsen entlang befährt, haben wir die Gelegenheit, auf dem Gleisbett über den auf Stelzen führenden Brückenteil zu laufen und Fotos zu machen. Dann heißt es aber schnell zurück in die Bahnstation, denn der einfahrende Zug kündigt sich mit kurzem Hupen an. Wir steigen ein und fahren bis zur nächsten Haltestelle. Es ist wohl der einzige Zug, der immer mit offenen Fensterscheiben und Türen zwischen den einzelnen Wagons fährt, da es wieder unbeschreiblich heiß ist. 

Im Anschluss erfahren wir im zugehörigen Museum, unter welchen körperlichen Qualen damals die Kriegsgefangenen die Brücken bauen mussten, viele davon haben es mit ihrem Leben bezahlt. Auf dem Friedhof sehen wir uns die vielen emotionalen Grabinschriften an. Danach geht es ins Hotel, viele entspannen am großen Pool mit ein paar Cocktails oder erkunden die weitläufige Anlage. 

Am Abend verbringen wir alle eine wunderschöne Zeit auf einem Hausboot auf dem Fluss direkt hinter dem Hotel, es gibt leckeres Essen, die einen oder anderen alkoholischen Getränke bei einmaligem Ausblick auf die langsam untergehende Sonne und viele kleine Überraschungen unserer Reiseleitung. Wir werden dabei von einem kleinen Boot über den Fluss bis zur Brücke am Kwai gezogen und können so auch Busfahrer Thor, Cem und Tina in ihrem wohlverdienten Feierabend ganz ungezwungen erleben. Die drei haben für jeden von uns sogar ein kleines Geschenk, das uns an die gemeinsame Zeit erinnern soll und freuen sich sehr, dass wir jetzt Botschafter ihres wunderschönen Landes sein können. Sie haben sogar zu den Klängen von "Time to say goodbye" eine kleine Performance zum Besten gegeben! 

Jeder von uns darf seinen sehnlichsten Wunsch mit einem Lampion in den Nachthimmel schicken, eine wirklich sehr schöne Idee und echt sehenswert, wenn knapp 40 hell erleuchtete Lampions in die Höhe steigen und erst in weiter Ferne verglühen. Und plötzlich gibt es noch ein von der Reiseleitung organisiertes Feuerwerk an Land, das extra für uns gezündet wird - herzlichen Dank an Tina, Cem und Thor für diese und viele anderen unvergesslichen Momente!

 

10. Tag: Vom River Kwai nach Bangkok

Wir befinden uns inzwischen auf dem Weg in die Hauptstadt Bangkok. Dabei können wir uns noch gar nicht vorstellen, dass auf uns eine Millionenstadt wartet. Vorher geht es für uns aber noch zu den schwimmenden Märkten in Damnoen Saduak. Wir steigen um in kleine Boote und fahren auf dem Khlong vorbei an den Häusern der Einheimischen direkt am Ufer, kleinen Geschäften mit Zugang zum Wasser und natürlich zu den schwimmenden Märkten. Es ist echt sehenswert, was die Thai alles auf diesen kleinen Booten machen. Da wird Essen zubereitet und gekocht, um es an die vorbeifahrenden Händler und Kunden an Land zu verkaufen. Wir finden viele dieser kleinen Garküchen, deren Essen so lecker schmeckt und dabei unglaublich günstig ist. Ich hätte nie gedacht, dass mir die kleinen Fleischspieße mit Gemüse und Reis so schmecken. Aber auch die Früchte oder Smoothies sind so lecker und erfrischend, denn es ist wieder einmal sehr heiß und drückend. 

Tina hat uns bereits im Vorfeld auf den Weg nach dem Ausstieg aus den Booten vorbereitet. Wie sie es nennt, ein sogenannter Zwangweg - es gibt keine andere Möglichkeit, als durch die enge Gasse zu gehen, die links und rechts von den Läden vieler Händler eingesäumt wird, die jetzt das große Geschäft wittern. 

Dabei muss ich immer lachen, wenn mir bunte Stoffhosen oder T-Shirts entgegengestreckt werden, denn ich habe wahrhaftig nicht das typische Thai-Format. Vermutlich hätte ich nicht einmal die Hose bis über die Oberschenkel gebracht. Diesen peinlichen Moment wollte ich nicht nur mir selbst ersparen, sondern auch dem enthusiastischen Händler. Die thailändischen Gewürze hingegen habe ich mir für Zuhause gekauft. 

Thor bringt uns schließlich sicher in das Großstadtgetümmel von Bangkok. Ab jetzt beherrschen viele Autos, Busse, Motorräder und Tuk-Tuks das Stadtbild. Dazwischen wuseln die Thai in einer für uns nicht nachvollziehbaren Ordnung. 

Die nächsten zwei Nächte verbringen wir im "Ramada Plaza Menam Riverside" Hotel und ich bin von meinem Zimmer total begeistert. Genau genommen ist es eine kleine Wohnung in der 15. Etage mit tollem Ausblick auf das Flussufer und ein Riesenrad, das ganz in der Nähe steht. 

Am Abend geht es für uns ins höchste Gebäude der Stadt, das sogenannte Baiyoke Sky Hotel, wo wir schrittweise die verschiedenen Etagen erklimmen, um eine traumhafte Aussicht mit Rundumblick auf Bangkok zu genießen. Es hat 88 Stockwerke und im 84. Stock nehmen wir unser heutiges Abendessen ein - hier bleiben wirklich keine Wünsche offen. Es gibt eine tolle Salatbar, Gegrilltes, Fisch und Meeresfrüchte, Sushi, alle Arten von Beilagen, als Nachtisch Früchte und süße Törtchen - wer bislang auch nur etwas Gewicht verloren hat, der hat es spätestens jetzt wieder doppelt dazugewonnen. 

Nach dem Essen geht es ins erleuchtete Bangkok, in den Straßen pulsiert das Leben, wir besuchen das chinesische Viertel sowie den Königspalast, den wir morgen bei einer Stadtrundfahrt noch ausführlich bei Tageslicht erkunden werden.

 

11. Tag: Bangkok

Als ich mich zum Frühstücksraum begebe, gleicht die Szenerie einem survival of the fittest. Willkommen in der Großstadt. Ich kann gerade noch einen der letzten freien Tische auf der Terrasse direkt am Fluss ergattern. Ähnlich wie andere Touristen morgens am Pool ihre Handtücher auslegen und so ihre Liegen reservieren, markiere ich mein Revier, indem ich das Besteck und die Tasse anders positioniere, außerdem lasse ich meine Umhängetasche auf dem Stuhl liegen. 

Während ich mich am Toast, den Beilagen und der Saftbar in Warteschlangen langsam nach vorne quäle, beginnt es draußen wieder leicht zu regnen. Als ich mit meiner Beute zu meinem Tisch zurückkomme, haben dort zwei Asiaten Platz genommen, die meine Anwesenheit so gar nicht stört. Meine Umhängetasche haben sie auf den Boden gestellt, denn beim Sitzen würde sie sie nur stören. Haben Sie schon einmal mit Chinesen an einem Tisch gesessen? Die beiden Chinesen essen nicht nur visuell, sondern auch akustisch. Auf dem Tisch türmen sich die Lebensmittel, vieles davon wird gar nicht gegessen. Ein ungehemmtes Grunzen lässt mich vermuten, dass es schmeckt. Na dann guten Hunger. 

Heute steht eine Stadtrundfahrt in Bangkok auf dem Programm. Wir möchten dabei vieles von dem sehen, was sich uns bereits nachts am Vorabend vom Baiyoke Sky Hotel aus gezeigt hat. Es geht dazu nicht wie sonst mit dem Bus auf Entdeckungstour, sondern mit dem Schiff, das uns direkt hinter dem Hotel abholt. 

Hauptsächlich verbringen wir die Zeit im Königspalast, an dem hohe Sicherheitsvorkehrungen wie am Flughafen herrschen. Viele von uns sind inzwischen etwas "tempelfaul“ und auch ich fühle mich irgendwie "durchgetempelt". Nichtsdestotrotz ist es bewundernswert, welche Bedeutung all die vielen Tempel auf die gläubigen Thais haben - überall sehen wir sie beten und ihre Kultur und Traditionen pflegen. Wenn ich da an unsere deutschen Kirchen denke, die nur noch an Weihnachten richtig voll werden… 

Das Mittagessen nehmen wir wieder an einem ganz besonderen Ort ein, nämlich einer Reisbarke. Am Abend hingegen begeben wir uns in kleineren Gruppen auf Tour, in meinem Fall wieder auf einen der besonderen Nachtmärkte. Es ist unser letzter gemeinsamer Abend, denn ein Teil der Gruppe fliegt morgen wieder in die Heimat, ein Teil verlängert um einen Badeaufenthalt in Hua Hin und ein Teil in Pattaya. 

Eine erlebnisreiche, gut organisierte Rundreise geht leider viel zu schnell zu Ende. Wir haben viel gesehen, tolle Orte besucht, viel von der thailändischen Kultur kennengelernt und bedanken uns recht herzlich bei Tina, Cem und Thor für ihre Gastfreundschaft und ihre Leidenschaft.

 

12.-18. Aufenthalt in Pattaya und Abreise

Es geht nach Pattaya und gefühlte drei Stunden später erreichen wir schließlich das kleine ehemalige Fischerdorf, das inzwischen gar nicht mehr daran erinnert. Das "Thai Garden Resort" liegt in der Bucht von Pattaya, die Zimmer sind alle um einen großen Pool angeordnet, an dem sich bei unserem Eintreffen bereits viele Touristen sonnen. 

Wir beschließen, das Meer und den Strand von Pattaya zu besuchen, denn auf unserer Rundreise waren wir immer weit von den thailändischen Sandstränden und den bekannten Inseln entfernt. Ich sage es kurz: der Strand und die Bucht laden allenfalls zum Vorbeilaufen ein, hier würde ich weder baden, noch im Sand liegen, denn hier schwimmt einfach zu viel Müll und zu viele Schnellboote rasen durch das Wasser. 

Am Abend zieren die Promenade viele leichtbekleidete Damen in Stöckelschuhen, andere warten in den Bierbars, Clubs und natürlich in der Walking Street. Straßen wie die berüchtigte Soi 6 kann man nicht ohne Körperkontakt durchqueren und von überall ruft es "Massage" oder andere eindeutig zweideutige Offerten. Das ist Pattaya, mehr muss man dazu nicht sagen. 

Wir haben daher beschlossen, bewusst andere Eindrücke von Pattaya mitzunehmen und verschiedene Parks besucht. Es folgen Fotos aus dem Underwater Park, wo wir in einem begehbaren Tunnel mitten in einem Becken mit riesigen Fischen und Haien waren. Wir waren in einem Tiger-Park und auf Tuchfühlung mit vier großen Tiger, was wirklich Nervenkitzel bedeutet hat. An einem anderen Tag besuchten wir den "Million Years Stone Park & Crocodile Farm", einer sehr schön angelegten grünen Oase mit einer atemraubenden Krokodilshow. Und wir haben uns den "Nong Nooch Tropical Botanical Garden" angesehen, der durch viele verschiedene lebensgroße Tiermodelle aufgelockert wird. 

Womit wir speziell in der Verlängerung zu kämpfen hatten, war die enorme Hitze. Während man bei der Rundreise immer wieder in den klimatisierten Reisebus flüchten konnte, waren wir in Pattaya immer in der Sonne, selbst die Tuk-Tuk-Fahrten auf den Ladeflächen konnte nur wenig Abkühlung bringen. 

Nachdem sich die ganze Gruppe wieder am Flughafen getroffen und ausgetauscht hat, muss ich zu dem Schluss kommen, dass in Hua Hin doch mehr die Erholung im Vordergrund steht, was dort in einer schönen Hotelanlage und an einem tollen Strand möglich war. Pattaya ist halt Pattaya.

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